Wo die Zukunft der Systemgastronomie durchstartet
Kreativität, Teamgeist und ein straffer Zeitplan: Ende März traten Auszubildende beim größten Wettbewerb der Systemgastronomie an
von Karoline GiokasAm 29. März war es so weit: Aus ganz Deutschland und Österreich reisten Nachwuchskräfte der Systemgastronomie in die bayerische Landeshauptstadt, um sich in Praxis und Theorie zu messen. Der Bundesverband der Systemgastronomie (BdS) lud dazu erstmals an die Städtische Berufsschule für das Hotel-, Gaststätten- und Braugewerbe im Münchner Stadtteil Haidhausen.

Ein Wettkampf mit Tradition und Leidenschaft
„Ich freue mich, Sie in einer der größten Berufsschulen der Branche Bayerns zum 15. Teamcup der Systemgastronomie begrüßen zu dürfen“, hieß Berufsschulleiter Gernot Raab die Besucher am Vormittag willkommen. Neben den rund 100 Auszubildenden hatten sich u. a. auch der Münchner Stadtrat Thomas Schmid sowie der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Systemgastronomie, Markus Suchert, eingefunden. „Die Tatsache, dass sich fast 50 Jurymitglieder, bestehend aus Lehrkräften und Ausbildungsverantwortlichen aus Deutschland und Österreich dieses Wochenende für solch ein Ereignis engagieren, zeigt die große Wertschätzung für die Ausbildung unserer Branche.“
Motivierende Worte vom Verband
Markus Suchert ging auf die bedeutende Rolle der Teilnehmender am Teamcup ein: „Ihr seid heute die Stars der Veranstaltung. Auch wenn euch im Laufe der nächsten Stunden sicher mal zum Haareraufen zumute sein wird, werdet ihr das hinbekommen.“ Vor allem der Spaß am eigenen Können sollte laut dem BdS-Hauptgeschäftsführer aber im Mittelpunkt stehen. „Am heutigen Tag zeigt ihr, was es bedeutet, mit solch großer Begeisterung in einer der dynamischsten Branchen unserer Welt zu arbeiten.“
Der Wettbewerb sei dabei ein perfektes Spiegelbild der täglichen Herausforderungen und der Arbeit, die in der Systemgastronomie heutzutage erforderlich seien. „Bei diesem Wettbewerb wird klar, wie wichtig Zusammenarbeit und Teamgeist sind. Es ist keine One-Man-Show, sondern es geht um die Stärke, die ein Team auszeichnet. Genau das ist es, was die Systemgastronomie ausmacht. Sie lebt von gegenseitiger Unterstützung und von gemeinsamen Erfolgen.“
„Bägel Connäction”: Von der Idee zum Konzept
Gegen 11 Uhr wurde es dann spannend für die Teilnehmer: Oberstudienrätin Verena Holitschke, die gemeinsam mit Kollegin und Studiendirektorin Nicole Johnsen sowie Oberstudienrat Stefan Röckl die Organisation des Wettbewerbes an der Berufs-schule verantwortete, verkündete die Spielregeln des Wettbewerbs und verteilte anschließend Arbeitsmappen an die 25 gemeldeten Teams.
Wir haben die Aufgaben nach Begabung in unserem Team aufgeteilt und waren so in der vorgegebenen Zeit fertig
Viele Mitarbeiter und Kollegen der Münchner Berufsschule hatten sich seit Ende letzten Jahres mit den Vorbereitungen für das Event beschäftigt – von der Logistikplanung über die technische Ausarbeitung bis zur Erstellung der Wettbewerbsaufgaben selbst. „Wir haben uns das fiktive Start-up Bägel Connäction (kein Rechtschreibfehler der Red.) ausgedacht, welches in drei Münchner Pop-up-Stores ‚Bägels‘ to go anbietet“, erzählen Holitschke und Johnsen im Gespräch mit HOGAPAGE. Für die Teams galt es daher nicht nur, „Bägels“ nach vorgegebener Rezeptur zuzubereiten, sie sollten sich auch eine Eigenkreation ausdenken.
Um den sogenannten „Wow-Bägel” an die Außer-Haus-Kunden zu bringen, standen zudem die Ausarbeitung einer Verkaufsstrategie mitsamt Produktverpackung, eine Kalkulation des Waren- einsatzes sowie eine Marketingstrategie für den Verkaufstresen auf dem Erarbeitungsplan. Auch Szenarien der Personalplanung wie das Onboarding von neuen Mitarbeitern inklusive HACCP-Belehrung wurde geprobt. Beim Erste-Hilfe-Kurs inszenierte eine Lehrkraft der Städtischen Berufsschule eine stark blutende Schnittverletzung, bei deren Wundversorgung sich die Azubis kräftig ins Zeug legen mussten.