Straffer Zeitplan, viele Herausforderungen

Wie sich schnell herausstellte, erforderten die verschiedenen Aufgaben der „Bägel Connäction“ echtes Orga­nisationstalent. „Wir haben uns in diesem Jahr bewusst für mehrere kleine Programmpunkte entschieden, um den Teamgeist der Gruppen zu testen“, erklärt Verena Holitschke. Ihre Kollegin Nicole Johnsen verrät: „Um innerhalb der nächsten Stunden im Flow zu bleiben, kommen die Teilnehmer nicht umhin, sich aufzuteilen.“ 

Während die einen Teams lange damit kämpften, den Arbeitsablauf zu strukturieren, delegierten andere bereits die Aufgaben. „Es ist schon eine echte Herausforderung, bei diesem Pensum den Überblick zu behalten, unter dem Zeitdruck nicht gleich in Panik zu geraten“, gestehen uns Melissa und Helena von L’Osteria. Helenas Tipp: „Einfach mal eine Minute Zeit nehmen, sich sammeln und orientieren, das hilft.“

Teamcup-Teilnehmer
In einem vorgegebenen Zeitrahmen hatten die Teamcup-Teilnehmer eine bestimmte Anzahl an „Bägels“ zuzubereiten. Aufgaben delegieren und strukturiert aufteilen – eine Herausforderung, die Melissa und Helena (rechtes Bild) mit Bravour gemeistert haben. Foto: BdS/Paul Paulsen

Sechs Aufgaben, ein Ziel

Rund fünf Stunden hatten die Gruppen Zeit, den praktischen Aufgabenteil zu erfüllen, eine Stunde sollte der abschließende Theorietest dauern. In den Klassenzimmern rauchten die Köpfe über den Kalkulationen, in den Kreativräumen tüftelten die Nachwuchskräfte an der optischen Gestaltung ihrer Verpackung und in den Lehrküchen nahmen die „Bägel“-Kreationen Form an.

Als Berufsschüler Ryan vor einer der Lehrküchen auf seine Teamkollegen wartet, kommen wir mit ihm ins Gespräch: „Wir liegen gut im Rennen“, meint der junge Azubi. „Meine Teamkollegen besorgen gerade die Zutaten für unse­ren Wow-Bägel, danach müssen wir nur noch einen Verkaufsaufsteller und den Erste-Hilfe-Kurs absolvieren. Das schaffen wir!“ Berufsschullehrer Stefan Röckl und seine Kollegen Maria Bachmayer und Maximilian Fischer beobachteten gespannt die unterschiedlichen Herangehensweisen der Gruppen an die Aufgaben. „Einige gehen strukturiert vor, andere bemer­ken erst nach dem Loslegen, dass sie z. B.  wichtige Zuta­ten oder Schritte vergessen haben. Entscheidend ist jedoch, dass alle Schüler und Schülerinnen aktiv mitmachen und Freude am Lernen haben.“

gute Laune
Trotz des Zeitdrucks verloren die Nachwuchskräfte ihre gute Laune nicht und hatten Spaß an den gestellten Aufgaben. Foto: HOGAPAGE Media/KAGI

Bereits weit vor dem Ende des Praxisteils hatte das ers­te Team alles erledigt und war sichtlich ausgepowert: „Wir hatten einfach viel Spaß und haben uns gut aufgeteilt“, erzählt Ellen, die sich mit ihren Teammitglie­dern Xenia, Emily und Emely, von der Bäckerei Junge und der Stadtbäckerei beim Wettbewerb bewies. Eine feste Strategie hatten sie im Vorfeld nicht, aber durch eine schnelle Abstimmung nach der Aufgabenvergabe konnte jede ihre Stärken optimal einbringen.

Ein Teil der Jury
Ein Teil der fertig verpackten „Bägels“ wurde der Jury zur Verkostung, der andere zur Präsentationsfläche gebracht. Foto: HOGAPAGE Media/KAGI

Feierlicher Abschluss mit Siegerehrung

Den krönenden Abschluss des Wettbewerbs bildete schließlich die stimmungsvolle Siegerehrung in der ange­sagten Eventlocation München Hoch5. In festlicher Atmosphäre wurden die besten Teams für ihre herausragenden Leistungen geehrt. Moderatorin Andrea Lindner führte dabei gekonnt durch den Abend, während sich die Gäste – darunter die Münchner Stadträte Thomas Schmid und Beatrix Burkhardt, Eva Schießl vom Referat für Bildung und Sport sowie der BdS-Vizepräsident Ingo Gu­gisch – von der Begeiste­rung der Nachwuchstalente mit­reißen ließen.

Dank der großzügigen Sponsoren konnten sich die glücklichen Gewinnerteams über attraktive Preise freuen. Nach der Sieger­ehrung wurde ausgiebig gefeiert: DJane Anie alias 2elements und Sänger Jimmie Wilson sorgten mit mit­reißender Musik für ausgelassene Stimmung und eine unvergessliche Party­nacht. Ein perfekter Abschluss für einen Wettbe­werb, der Teamgeist, Leiden­schaft und Professionalität auf beeindruckende Weise vereinte.

Den ersten Platz belegte das Team um Paulina Mosio (Amend Restaurantbetrieb, Hamburg), Sophie Gross (Kaiserwetter GmbH & Co. KG, Hamburg), Alma Mujic (Hans im Glück Franchise GmbH, Göttingen) und Louis Heinlein (Hans im Glück Franchise GmbH, München). Platz 2 holten sich Yeva Pa­raskyevich, Davit Khvichia, Bekzat Egemberdiev und Aizirek Amirova von der Heinritzi GmbH & Co. Restaurant KG. Über Platz 3 freuten sich die Teilnehmer Gentrit Krasniqi (McDonald’s, München), Michael Hoang (Gate Gourmet Holding Deutschland GmbH), Helena Haid 
(FR L’Osteria, Bernau) und Melissa Hänold (FR L’Osteria SE, Bochum). 

 NACHGEFRAGT BEI ... Claudia Letzner
Foto: BdS/Paul Paulsen

NACHGEFRAGT BEI ... Claudia Letzner

Claudia Letzner ist Mitbegründerin des BdS-Teamcups und Lehrkraft an der Beruflichen Schule in Elmshorn. Mit HOGAPAGE spricht sie über die Herausforderungen und Neuerungen im diesjährigen Wettbewerb. 

Frau Letzner, welche Neuerungen gab es in diesem Jahr beim Teamcup?
Eine der wesentlichen Veränderungen ist der Einsatz digitaler Hilfsmittel, was sowohl Chancen als auch Hürden mit sich bringt. Während unsere Prüfer bisher Papierbögen genutzt haben, lief in diesem Jahr erstmals alles via digita­ler Systeme – ein zusätzlicher Schritt, der erst erprobt werden musste. Wir hoffen, dass dieser Schritt eine Erleichterung in der Dokumentation mit sich bringt.  

Gibt es Änderungen für die Wettbewerbs­teilnehmer selbst?
Ja, tatsächlich. Die Azubis hatten beim Teamcup zwar schon immer mehrere Aufgaben zu 
bewältigen, diesmal gab es aber mehr kleine Einzelaufgaben. Die größte Herausforderung lag diesmal daher in der effizienten Zeiteinteilung und der Organisation der Teams. Besonders anspruchsvoll waren dabei zwei Aufgaben mit festen Abgabezeiten, die eine genaue Planung erforderten.

Spielt KI hier eine Rolle?
Durchaus. Während es in früheren Jahren erlaubt war, bei komplexen Aufgaben zu googeln oder Bücher zu Rate zu ziehen, wurden die Aufgaben in diesem Jahr vorab auf ihre Machbarkeit ohne externe Hilfsmittel getestet. Wir haben ge­zielt Störfaktoren eingebaut, damit die Aufgaben nicht einfach via KI gelöst werden können. Zudem mussten Aufgaben – wie etwa die zum Ar­beitsvertrag – unter Aufsicht bearbeitet werden.

Letztlich bleibt der BdS-Teamcup trotz aller Anpassungen seinem Grundkonzept treu: Er 
bietet eine praxisnahe Herausforderung für die Teilnehmer, die Fachwissen, aber auch  Organisationsfähigkeit und Teamarbeit unter Beweis stellen müssen. Die Teilnehmer waren sehr engagiert, und das ist das wichtigste Kri­terium für den Erfolg des Wettbewerbs.

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