Was es bedeutet, einen Koch zu heiraten
In der „ZEIT“ erzählt Luisa Thomé über ihr Leben mit ihrem Mann Torsten. Der ist Koch. Auch sie kennt es, dass Menschen, denen sie das zum ersten Mal erzählt, sie dazu beglückwünschen. Ein Mann der kochen kann, das muss super sein.
Doch die Realität sieht anders aus: Abgesehen davon, dass die beiden eigentlich kaum einen gemeinsamen Abend miteinander verbringen, hätte Torsten wahrscheinlich ohnehin kaum noch Lust und Motivation, um nach Feierabend privat zu kochen. Schließlich kommt er meist frühestens gegen 22:30 Uhr nach Hause und hat bereits den gesamten Tag mit Kochen verbracht. Klar, wenn Luisa in ihrem Bürojob Feierabend hat, beginnt im Restaurant die Stoßzeit.
Mit einem Koch ins Restaurant
Wenn Torsten frei hat und er zusammen mit seiner Frau einen Abend verbringt, gehen die beiden meistens in ein Restaurant zum Essen. Auch hier ist es nicht unbedingt einfach mit einem Koch verheiratet zu sein, denn natürlich beginnt ein Gastronom sofort das Restaurant mit dem eigenen Betrieb zu vergleichen. Alles wird auseinander genommen. Egal was Torsten bestellt, er erkennt jeden Geschmacksverstärker und das noch mit genauer Mengenangabe. Gesprächsthema im Restaurant ist also immer der hiesige Koch, bzw. dessen Arbeit.
Beim normalen Haushaltseinkauf fühlt man sich als Koch scheinbar oft überfordert. Denn während Torsten im Restaurant jeden Tag mehrere Kilos an Kartoffeln und Fleisch zubereitet, fallen die Portionen in einem Pärchen-Haushalt natürlich kleiner aus. „Bring doch bitte einen Salat mit“, hatte Luisa ihn einmal gebeten. Als sie nach Hause kam standen zweieinhalb Kilo Feldsalat auf dem Tisch.
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