Es stimmt schon, dass etwa in Frankreich oder Italien das Bier etwa meist deutlich teurer ist als bei uns, dafür sind dort Kaffee, Wein oder Wasser oft billiger. Aber hat nicht jedes Land seine Standardprodukte, bei denen die Konsumenten besonders preissensibel sind?
Das stimmt schon. Trotzdem gehe ich davon aus, dass in anderen Ländern die Preise insgesamt kostenadäquater angesetzt werden. Wir haben uns aber in den letzten Jahren in eine Situation manövriert, in der wir alle miteinander Angst haben, dass eine Zeitlang die Gäste wegbleiben, wenn wir so eine Preiserhöhung konsequent durchziehen. Klar wäre es am Anfang ein Schock, es würde für kurze Zeit einen Umsatzrückgang geben, aber à la longue würde es sich erfangen und wir würden alle gut davon leben. Ein paar Monate müsste man halt durchtauchen und natürlich stellt sich da für manche Gastronomen die Frage, ob sie das überleben.

Diese Preiserhöhung müssten dann aber konsequent alle Wirte durchziehen, da dürfte keiner ausscheren. Sonst gehen alle Gäste in die Lokale, die die Preise nicht erhöhen. Ist das realistisch?
Das ist genau das Problem. Grundbedingung dafür wäre die absolute Solidarität innerhalb der Branche. Ich höre so oft: „Das ist ein Wahnsinn mit den ganzen Belastungen und Kontrollen usw., wir sollten alle mal geschlossen für einen Tag unsere Lokale zusperren.“ Das höre ich laufend. Aber das kostet mich inzwischen nur mehr ein Lächeln, weil ich weiß, dass am nächsten Eck ein „cleverer“ Kollege sich denkt „super, dann ist bei mir an dem Tag die Bude voll“. Dieses kurzsichtige Denken muss man unserer Branche leider vorwerfen.

Dann ist aus betriebswirtschaftlicher Sicht das Sieben-Euro-Mittagsmenü also auch ein No-Go?
Heute ja. Früher ist diese Kalkulation aufgegangen, weil der Gast zum Menü zwei Bier getrunken hat. Aber heute bestellt er ein Soda-Zitron oder gleich Leitungswasser. Und damit stimmt die ganze Rechnung nicht mehr.

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