Tourismusminister Guido Wolf (CDU) hat bislang zwar keine konkrete Lösung für die Branche. Er will das Thema aber in seiner für den Sommer angekündigten Tourismuskonzeption aufgreifen und dabei auch auf die besondere Situation der Landgasthöfe eingehen. Landgasthöfe und Dorfgaststätten seien wichtige Orte der Geselligkeit, sagte er. Sie hätten aber auch eine große Bedeutung für den Tourismus im Land.
Die Politik ist gefragt – auf allen Ebenen
Wie Dehoga-Verbandsvorsitzender Fritz deutlich macht, könne die Politik auf allen Ebenen zur Situationsverbesserung beitragen. „Auf Bundesebene würde uns eine Mehrwertsteuererleichterung auf Speisen helfen. Sieben Prozent für Essen zum Mitnehmen – aber 19 Prozent für Essen im Gasthaus – das schwächt die Gastronomie im Wettbewerb.“ Gleichzeitig sieht er aber auch Bürgermeister und Landräte in der Pflicht. „Die Kommunalpolitik kann viel bewirken“, gibt er an. Das sieht man auch beim Gemeindetag so. Kommunen könnten beispielsweise mit den Gastwirten Konzepte erarbeiten, um Touristen anzulocken, aber auch Veranstaltungen in die Gasthäuser verlegen oder die Wirte als Caterer buchen, so eine Sprecherin.
Doch auch dafür braucht es Geld. „Da wo noch Kraft da ist, muss man unterstützen“, sagt Fritz Engelhardt daher. „Ein Wirtshaus, das schließt, ist endgültig weg. Die Anfangsinvestitionen bei einer Neueröffnung sind einfach zu hoch.“ Der Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk (CDU), erklärte, es gebe bereits Fördermaßnahmen: „Bereits seit Jahren fördern wir über das im Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum Investitionen in Landgasthöfe.“ Allerdings seien die Finanzen allein nicht das Problem. Immer mehr Auflagen, etwa im Bereich der Arbeitszeitregelungen, sorgten dafür, dass sich weniger junge Menschen für eine Zukunft als Gastronom entscheiden. „Hier brauchen wir Lösungen, denn die Nachfrage nach einer guten regionalen Küche nimmt zu“, sagte der Minister laut einer Mitteilung. (dpa/lsw/KP)