Kritische Stimmen

Der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag, Thorsten Frei, nannte es irritierend, dass sich der Arbeitsminister jetzt dazu äußere. „Eine politische Lohnfindung ist jedenfalls falsch“, sagte der CDU-Politiker der Funke-Mediengruppe.

Linke-Chefin Janine Wissler forderte Heil auf, den Mindestlohn per Gesetz auf mindestens 13 Euro anzuheben. „Angesichts explodierender Preise darf der Minister nicht auf die Mindestlohn-Kommission warten.“ In der Funke-Mediengruppe forderte sie zugleich schärfere Kontrollen, ob der Mindestlohn tatsächlich gezahlt werde.

Der Obmann der FDP-Fraktion im Ausschuss für Arbeit und Soziales, Jens Beeck, sprach sich gegen weitere politische Einmischungen aus. „Die Festlegung von Löhnen obliegt in Deutschland den Tarifpartnern. Das gilt auch für den Mindestlohn.“ Vertreter der Arbeitnehmer und Arbeitgeber kümmerten sich in der Mindestlohnkommission um faire Wettbewerbsbedingungen, angemessenen Schutz der Arbeitnehmer und Beschäftigungssicherung.

Heil setzt sich für neues Gesetz ein

Arbeitsminister Hubertus Heil will zudem bis zum Sommer ein Gesetz auf den Weg bringen, wonach Aufträge des Bundes künftig nur noch an Unternehmen vergeben werden dürfen, die sich an Tarifverträge halten. 

„Wenn wir als Staat Steuergeld ausgeben, dann dürfen davon nicht länger Unternehmer profitieren, die ihre Leute nicht ordentlich bezahlen.“ Dies hatten SPD, Grüne und FDP bereits in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, um die Tarifbindung zu stärken.

Bis Juni werde er mit Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) einen Gesetzentwurf vorlegen, der im Bund die Tariftreue vorschreibt, sagte Heil.

(dpa/SAKL)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Zimmermädchen
Personalmangel
Personalmangel

Erleichterte Arbeitskräfte-Einwanderung: Punktesystem steht

Fach- und Arbeitskräfte werden in Deutschland an vielen Stellen dringend gesucht. So auch in der Hotellerie und Gastronomie. Eine vereinfachte Zuwanderung von ausländischen Fachkräften nach Deutschland soll Erleichterung verschaffen. Hierfür gibt es jetzt ein neues Punktesystem. 
Kellnerin überreicht Speisekarten an eine Gruppe
Personalmangel
Personalmangel

So will die Regierung mehr Fachkräfte gewinnen

Durch den Fachkräftemangel haben immer mehr Unternehmen Probleme, freie Stellen zu besetzen. Darunter leidet neben dem Handwerk und dem medizinischen Bereich auch das Gastgewerbe. Um dem Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken, hat die Bundesregierung nun einen Entwurf ihrer neuen Fachkräftestrategie vorgestellt.
Hubertus Heil
Corona-Politik
Corona-Politik

Hubertus Heil rückt von Homeoffice-Pflicht ab

Erst in der vergangenen Woche wurde bekannt, dass das Bundesarbeitsministerium eine grundsätzliche Rückkehr zur Homeoffice-Angebotspflicht plant. Nun scheint Arbeitsminister Hubertus Heil dieses Vorhaben jedoch fallen lassen zu wollen. Gerade für die Betriebsgastronomie bedeutet dies eine Erleichterung.
Hubertus Heil
Personalmangel
Personalmangel

Hubertus Heil startet Bündnis für „Job-Turbo“

In Deutschland gibt es 1,7 Millionen offene Stellen. Auch im Gastgewerbe fehlt es händeringend an Personal. Demgegenüber stehen Hunderttausende Geflüchtete, die in Jobs vermittelt werden könnten. Die Bemühungen, diese in den Arbeitsmarkt zu integrieren, will Bundesarbeitsminister Hubertus Heil beschleunigen.
Oliver Röder
Appell
Appell

JRE-Präsident warnt vor der Mehrwertsteuererhöhung

Die Beibehaltung der 7-Prozent-Mehrwertsteuer ist für die Gastronomie von großer Relevanz. Immer mehr Stimmen erheben sich daher und fordern, dass der ermäßigte Steuersatz auch über den 31. Dezember 2023 hinaus verlängert wird. Nun spricht der Präsident der JRE-Deutschland ein klares Wort. 
Frau schaut auf die Speisekarte vor einem Restaurant
Kritik
Kritik

Tourismuswirtschaft warnt vor Erhöhung der Mehrwertsteuer in der Gastronomie

Die Stimmen erheben sich weiter: Die Gastronomie hat eine mögliche Zurückführung der Mehrwertsteuer auf 19 Prozent bereits heftig kritisiert. Nun werden auch Stimmen aus der Tourismusbranche laut. 
Gastronom übergibt To-go-Bestellung
Kritik
Kritik

Novelle zur Verpackungsrichtlinie: Verbände warnen vor deutschem Alleingang

Das Ministerium plant mit einem neuen Gesetz, weitere Verpackungen zu vermeiden und insbesondere Mehrwegverpackungen zu fördern. Dieser Vorstoß birgt jedoch Risiken für den Wirtschaftsstandort Deutschland, insbesondere für Hersteller und Inverkehrbringer von Verpackungen. Daher rufen verschiedene Wirtschaftsverbände, darunter auch der BdS, zu einem Stopp nationaler Alleingänge im Verpackungsrecht auf. 
Markus Suchert
Statement
Statement

Bundesverband der Systemgastronomie kritisiert geplante Reform des Verpackungsgesetzes

Ab 2024 sollen Gastronomen extra bezahlen: Das Umweltbundesamt will eine Sonderabgabe für bestimmte Einweg-Lebensmittelverpackungen mit Plastikanteil einführen. BdS-Hauptgeschäftsführer Markus Suchert befürchtet dabei negative Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit der betroffenen Unternehmen.