Jasmin Seipp bei ihrem Pitch
Jasmin Seipp bei ihrem Pitch während des Wettbewerbs (Foto: © Leaders Club)

„Wir waren guter Dinge“

„Wir waren während der Pandemie unglaublich kreativ und haben uns wirklich gut durchgekämpft“, betont Jasmin Seipp. Ganz nach dem Motto „Wir boxen uns durch“ habe man Geschenkboxen an Firmen und Privatkunden verkauft und deutschlandweit versendet. „Unser Gastraum wurde zum Versandlager“, erinnert sich die Gastronomin.

Das Küchenteam habe Speisen eingekocht und das Service Team habe unter der eigenen Marke „Tellerrando“ Essen in umweltfreundlichen Pfandboxen auf dem Fahrrad in der Nachbarschaft ausgeliefert. „Es war hart, aber wir waren guter Dinge, die Pandemie zu überstehen und dann einfach wieder mit einem verkleinerten Geschäft von vorn zu beginnen“, erläutert Jasmin Seipp.

„Wir hatten nur Pech“

Doch dann kam der Angriffskrieg auf die Ukraine – die wirtschaftlichen Folgen waren sozusagen der finale Dolchstoß. Schweren Herzens musste man im Sommer 2022 – genau vier Jahre nach der Eröffnung – den Betrieb schließen.

„Das war unglaublich bitter und traurig, denn wir hatten eigentlich bewiesen, dass das Konzept, einen Gastronomiebetrieb als Sozialunternehmen zu betreiben, funktioniert. Wir hatten nichts falsch gemacht. Wir hatten einfach nur unglaublich Pech“, sagt Jasmin Seipp.

Doch eine Insolvenz konnte vermieden werden. „Wir hatten genug Zeit, für das Team gute Lösungen zu finden und unser Personal an neue Betriebe zu vermitteln. Das war uns wichtig“, betont Jasmin Seipp.

„Wir haben noch Großes vor!“

So lebt das Konzept auch heute noch weiter: Aus dem Café ist 2021 die „Über den Tellerrand Gastro Akademie“ entstanden – ein Qualifizierungsprogramm für Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund für das Gastgewerbe. „Hier können wir unser Wissen und unsere Erfahrung aus den letzten vier Jahren einbringen und unser Wirken fortführen“, sagt Jasmin Seipp.

50 Menschen aus mehr als 20 Nationen haben das Programm bereits erfolgreich absolviert. Einen Großteil konnte man in Gastronomiebetriebe in Arbeit, Ausbildung oder Praktika vermitteln. „Hier sehen wir noch unglaublich viel Potential und haben noch Großes vor!“, verkündet Jasmin Seipp.

PS: Der Deutsche Gastro-Gründerpreis 2023 wird am 10. März auf der Internorga in Hamburg verliehen. Die zehn Finalisten stehen bereits fest.

(SAKL)

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