Take-Away

Mehrwegpflicht: Kritik an uneinheitlichen Lösungen

Mehrwegpflicht
Die Umsetzung der Mehrwegpflicht stößt bei einigen Gastronomen immer noch auf Schwierigkeiten. (Foto: © DanRentea/stock.adobe.com)
Die Gastronomie soll Müll vermeiden. Für den Verkauf von Speisen und Getränken außer Haus müssen Restaurants und Cafés deshalb Mehrweggefäße anbieten. Doch wie gelingt die Umsetzung? Und wie wird das Mehrweg-Angebot von den Gästen angenommen?
Montag, 20.03.2023, 12:19 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

Die Umsetzung der seit Jahresbeginn geltenden Angebotspflicht für Mehrwegverpackungen bereitet Probleme. Für Verbraucher sei es schwierig, dass einzelne Betriebe ihre eigenen Mehrwegsysteme nutzten, sagte eine Sprecherin der Verbraucherzentrale Thüringen. So entscheide sich etwa ein Anbieter dazu, eine eigene Mehrwegverpackung zum Beispiel aus Glas oder Kunststoff anzubieten. Diese Verpackung könnten dann auch nur bei diesem Betrieb wieder abgegeben werden. 

Auch dass es inzwischen mehrere konkurrierende sogenannte Poolsysteme für Mehrwegverpackungen gebe, mache es Verbrauchern schwer, sich etwa in der Gastronomie für eine Mehrweg- statt für eine Wegwerfverpackung zu entscheiden. Allein in Erfurt hat die Verbraucherzentrale inzwischen vier verschiedene Poolsysteme entdeckt, sagte die Sprecherin.

Nicht nur für die Kunden sei es vorteilhaft, wenn es zumindest in einer bestimmten Region nur ein einziges Mehrwegsystem gebe. Bei Poolsystemen bieten darauf spezialisierte Unternehmen Mehrwegverpackungen in mehreren Restaurants, Kneipen, Cafés, Bäckereinen oder Fleischereien an.

Hintergrund: Mehrwegpflicht seit 2023

Gastronomische Betriebe, die Essen für unterwegs verkaufen, müssen seit Jahresbeginn neben Einweg- auch Mehrwegverpackungen dafür anbieten – sofern sie Einweg-Verpackungen aus Kunststoff nutzen. Bei Getränken aller Art muss es eine Mehrweg-Alternative geben. Ob die Kunden von diesem Angebot auch Gebrauch machen, entscheiden diese selbst. 

Ausnahmen gelten für kleinere Geschäfte, die nicht größer als 80 Quadratmeter sind und höchstens fünf Beschäftigte haben. Dort müssen Kunden aber die Möglichkeit bekommen, eigene Behälter befüllen zu lassen. Bei Verstößen drohen Bußgelder in Höhe von bis zu 10.000 Euro.

Weiterlesen

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

To-Go-Verpackungen
Take-Away
Take-Away

Mehrwegpflicht: Kommen jetzt Kontrollen?

Ob Schnitzel oder Pasta – wer Essen zum Mitnehmen kauft, hat seit Anfang des Jahres bei vielen Anbietern ein Anrecht auf eine Mehrwegverpackung. Doch bei der Umsetzung der neuen Regeln hapere es, sagen Umweltverbände. Sie planen nun Maßnahmen dagegen.
Zwei Frauen nehmen Essen mit.
Take-Away
Take-Away

Mehrwegpflicht: Immer noch viele Fragen offen

Sie soll dazu beitragen, Abfälle zu vermeiden, Rohstoffe zu sparen und so die Umwelt zu schonen. Aber immer noch führt die seit Jahresbeginn geltende Mehrwegpflicht zu vielen Unsicherheiten bei Gastronomen.
Gastronom gibt Essen zum Mitnahmen an Gast aus
Umfrage
Umfrage

Mehrwegpflicht in der Gastronomie: Wie oft nutzen Gäste Mehrwegverpackungen?

Seit mehr als einem Jahr gilt in der Gastronomie die Mehrwegangebotspflicht. Doch wie sieht die tatsächliche Nutzung von Mehrwegverpackungen zum Mitnehmen von Essen in Deutschland aus?
To-Go-Verpackungen
Debatte
Debatte

Mehrwegpflicht: Kritik aus Brandenburg

Seit Anfang dieses Jahres müssen Gastronomen, die Essen zum Mitnehmen anbieten, unter bestimmten Voraussetzungen Mehrwegverpackungen bereithalten. Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes in Brandenburg hält die Regelung für sinnvoll, äußert aber auch Kritik.
Essensübergabe in einem Restaurant
Ratgeber
Ratgeber

Mehrwegpflicht 2023: Das gilt für die Gastronomie ab Januar

Ab dem 1. Januar 2023 gilt in Deutschland eine Mehrwegpflicht in der Gastronomie. Doch was genau bedeutet das? Und was sollten Gastronomiebetriebe jetzt beachten?
Recup
Partnerschaft
Partnerschaft

Chefs Culinar und Recup starten Kooperation

Der Großhändler Chefs Culinar und das Mehrwegsystem Recup wollen gemeinsam noch viele weitere Betriebe für den Mehrweg gewinnen. Auf der diesjährigen Internorga, der internationalen Fachmesse für Hotellerie, Gastronomie, Bäckereien und Konditoreien in Hamburg, einigten sich die beiden Unternehmen daher auf eine Partnerschaft. Diese startet heute.
Recup-Becher
Deutsche Umwelthilfe
Deutsche Umwelthilfe

Mehrwegbehälter sparen jährlich 490.000 Tonnen CO2

Am 1. Januar 2023 tritt die Mehrwegangebotspflicht in Kraft. Zur Umsetzung sollten Gastronomen auf Pool-Mehrwegbecher und -Essensboxen setzen.