Aufschwung auch in Bayern

Auch in Bayern geht es aufwärts. Im ersten Jahr ohne Corona-Beschränkungen seit 2020 sind die Touristen wieder nahezu in gewohnter Zahl nach Bayern geströmt. Das Statistische Landesamt in Fürth meldete am Donnerstag für das erste Halbjahr 17,3 Millionen Gäste – über ein Viertel mehr als in der ersten Hälfte des vergangenen Jahres.

Die Statistiker zählten außerdem 44,7 Millionen Übernachtungen, ein Zuwachs von knapp 18 Prozent. Dementsprechend sind auch die Umsätze der Hoteliers und Wirte kräftig gestiegen.

Die Corona-Pandemie hatte den Tourismus in eine tiefe Krise gestürzt. Mittlerweile ist jedoch das alte Niveau fast wieder erreicht. Zum Vergleich: Vor der Pandemie waren es im ersten Halbjahr 2019 18,1 Millionen Gäste und 45,3 Millionen Übernachtungen gewesen.

Vergleichsweise niedrig ist aber nach wie vor der Anteil der ausländischen Besucher: Zuvor war es ein knappes Viertel, derzeit ein gutes Fünftel.

Die Umsätze im Gastgewerbe sind laut Landesamt für Statistik im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 nominal um 22,7 Prozent gestiegen, unter Abzug der Inflation noch um 12,2 Prozent.

In Sachsen-Anhalt scheint „das vermeintlich historische Tief des letzten Jahres“ überwunden

Auch die Lage in Sachsen-Anhalts Gastgewerbe hat sich einer Umfrage zufolge aufgehellt.

Die Unternehmer bleiben allerdings angesichts steigender Energie-, Lebensmittel- und Personalkosten besorgt, wie die Landesarbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern Sachsen-Anhalt am Donnerstag mitteilte.

Demnach berichteten etwa ein Drittel der Betriebe mit Blick auf die abgelaufene Wintersaison 2022/23 von einer guten Geschäftslage, mehr als die Hälfte schätzten sie als befriedigend und 14 Prozent als schlecht ein. Damit scheine „das vermeintlich historische Tief des letzten Jahres“ überwunden. 

Sorgen bleiben bestehen

„Doch Entwarnung kann hier noch nicht gegeben werden. Denn nach wie vor sind Rückgänge nicht nur bei den Geschäftsreisenden, sondern ebenfalls bei Einheimischen und Urlaubsgästen zu verzeichnen“, erklärte die Geschäftsführerin für Starthilfe und Unternehmensförderung der IHK Halle-Dessau, Antje Bauer. „Nicht zuletzt bereitet die Kostenexplosion den Unternehmen Kopfzerbrechen.“

Das zeige sich auch bei den unterschiedlichen Geschäftserwartungen für die Sommersaison 2023. Zwar gingen 20 Prozent aller Befragten von besseren Geschäften aus, genauso viele aber von schlechteren, hieß es.

Die Mehrheit erwarte eine gleichbleibende Größenordnung. Hohe Energiepreise bereiteten den Unternehmern Sorge, aber auch gestiegene Lebensmittel- und Rohstoffpreise. Für 59 Prozent sei der Fachkräftemangel ein großes Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung.

Den Industrie- und Handelskammern zufolge konnten rund drei Viertel der gastgewerblichen Unternehmen ihren Personalbestand stabil halten, neun Prozent wollten aufstocken. Bei 62 Prozent der Firmen seien Preissteigerungen geplant, um die gestiegenen Kosten im Griff zu behalten.

(dpa/SAKL)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Glückliche Touristen mit einer Karte in mitten in der Stadt
Statistik
Statistik

Deutschland-Tourismus auf Erholungskurs

Es geht aufwärts: Die Tourismusbranche in Deutschland hat sich im vergangenen Jahr mit deutlichen Zuwächsen aus dem Corona-Tief gearbeitet. So wurden 2022 mehr Übernachtungen als noch im Vorjahr verzeichnet.
Brandenburger Tor
Gästezahlen
Gästezahlen

Berlin-Tourismus fast auf Vor-Corona-Niveau

Berlin zieht mittlerweile wieder fast so viele Touristen an wie vor der Corona-Krise. Trotz Corona und Energiekrise blickt die Tourismusbranche dabei voller Zuversicht auch auf die kommenden Wintermonate.
Wanderer auf Bergtour auf dem Nebelhorn in Bayern
Statistik
Statistik

Tourismus Allgäu / Bayerisch-Schwaben: Stabile Zahlen für Sommerhalbjahr 2025

Der Tourismusverband Allgäu/Bayerisch-Schwaben zieht eine positive Bilanz für das bisherige Jahr. Die Daten des Bayerischen Statistischen Landesamtes bis einschließlich Oktober sowie die Auswertung des Sommerhalbjahres zeigen eine Stabilisierung auf hohem Niveau, insbesondere im Allgäu. 
Erfurter Dom in Thüringen
Statistik
Statistik

Thüringer Tourismus legt bei Übernachtungen zu

Der September war ein starker Monat für Beherbergungsbetriebe im Freistaat. Mehr als die Hälfte der Reiseregionen im Land erzielte Zuwächse.
Brandenburger Tor in Berlin
Rückgang
Rückgang

Berlin verpasst wohl Marke von 30 Millionen Übernachtungen

Nach der Corona-Vollbremsung erholten sich die Tourismus-Zahlen. Nun gehen sie wieder zurück. Der Visit-Berlin-Chef hat eine Vermutung, woran das liegt.
Touristin in Bremen
Statistik
Statistik

Tourismus in Deutschland im Oktober: Mehr Übernachtungen als im Vorjahr

Im Oktober 2025 verbuchten die Beherbergungsbetriebe in Deutschland 45,9 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste. Wie das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Ergebnissen mitteilt, waren das 1,2 % mehr als im Vorjahresmonat.
Blick auf Kappeln an der Schlei
Übernachtungszahlen
Übernachtungszahlen

Tourismus in Schleswig-Holstein legt leicht zu

Mehr Gäste, mehr Übernachtungen: Schleswig-Holstein verzeichnet ein kleines Plus im Tourismus. Was Wirtschafts-Staatssekretärin Carstens dazu sagt.
Touristin in Berlin
Statistik
Statistik

Weniger Touristen besuchten im bisherigen Jahresverlauf Berlin

Bisher kamen im Jahr 2025 weniger Touristen nach Berlin als in den Jahren zuvor. Vor allem aus dem Ausland schwächelt die Nachfrage.
Touristin in Berlin
Statistik
Statistik

Deutschlandtourismus im September: Mehr Übernachtungen als im Vorjahr

Der Aufschwung im Deutschlandtourismus scheint anzuhalten. Auch im September verzeichneten Hotels und andere Beherbergungsbetriebe mehr Übernachtungen als im Vorjahr. Vor allem die Nachfrage aus dem Inland legte zu.